Die trübe Jahreszeit steht vor der Tür und Freunde des Gaming verbringen wieder mehr Stunden vor dem Bildschirm. Was dem Herrchen eine Freude ist, kann für den Hund zur Qual werden. Während der Sommer viel Auslauf und Zerstreuung für das Haustier bot, muss sich der Vierbeiner nun bis März oder April kommenden Jahres in Geduld üben, während Frauchen oder Herrchen ihrer Leidenschaft frönen. Dabei gibt es auch innerhalb der eigenen vier Wände eine ganze Reihe von Möglichkeiten, den Hund so zu beschäftigen, dass er nicht träge wird und seine Lebenslust verliert!
Den Hund geistig und körperlich fit halten
Jeder Hundebesitzer weiß, dass das Tier täglich seinen Auslauf braucht. Er muss vor die Haustüre, um sein Geschäft zu erledigen und sich bewegen. Im Herbst und Winter werden diese Phasen witterungsbedingt immer kürzer und es werden oft nur noch die notwendigsten Spaziergänge unternommen, weil sich die meisten Aktivitäten in der Wohnung abspielen. Dann ist es empfehlenswert, den vierbeinigen Freund zu Hause zu beschäftigen. Dabei gilt es, das richtige Maß zu treffen.
Die richtige Balance zwischen Auslastung und Ruhephasen finden
Viele Hundebesitzer richten ihren kompletten Tagesablauf nach den angeblichen Bedürfnissen ihres Vierbeiners aus. Täglich wird zwischen Agility-Training, Dog-Dancing, Man-Trailing und anderen Kursen, die man mit Hunden besuchen kann, abgewechselt. Für Gamer ist eine solche Lebensweise eher nicht angesagt. Zu sehr füllt das Spiel die eigene Freizeit und beansprucht die Aufmerksamkeit, als dass mehr als das ein- bis zweimal tägliche Gassigehen infrage kommt. Das Tier liegt dann den ganzen Tag apathisch auf dem Sofa und steht nur noch zum Fressen auf.
Beide Extreme sind dem Hund und seinem Wesen nicht förderlich. Ein zu straff getaktetes Tagesprogramm überfordert das Tier und den Besitzer oder die Besitzerin in der Regel. Vor allem letztere finden kaum noch Zeit, um ihren Leidenschaften wie FIFA 23 oder Destiny 2 zu frönen. Wird der Hund kaum oder gar nicht gefordert, langweilt sich das Tier den ganzen Tag. Mittel- bis langfristig wird die Gehirntätigkeit eingeschränkt und eine Gewichtszunahme macht sich bemerkbar. Es ist also empfehlenswert, eine gesunde Balance zu finden zwischen Aktivitäten und Ruhephasen.
Wie intensiv soll der Hund ausgelastet werden?
Wie beim Menschen auch sind es Welpen und junge Hunde, die am meisten von Aktivitäten innerhalb der Wohnung profitieren. Sie wollen ihre Grenzen austesten und sind beschäftigt mit der Verarbeitung von Sinneseindrücken. Ältere Hunde dagegen bedürfen längere Ruhephasen und es ist ihrer Gesundheit nicht förderlich, sie geistig und körperlich zu überfordern.
Ganz allgemein benötigen Vierbeiner mehr Schlaf als Menschen. Sie schlafen täglich zwischen 17 und 20 Stunden. Hat das Tier mit Schlafproblemen zu kämpfen, kann CBD für Hunde eine Lösung sein, um den Schlafrhythmus zu optimieren. Als willkommener Nebeneffekt finden Hundebesitzer unter den Gaming-Freunden mehr Zeit, um sich mit spannenden oder entspannenden Spielen am PC zu unterhalten.
Den Hund in ausreichendem Maße beschäftigen
Es kommt also auf das richtige Maß an, damit das Tier nicht überlastet wird oder in Langeweile versinkt. Dabei gibt es einige Techniken und Trainings, welche es Besitzern ermöglicht, die Bedürfnisse des Hundes zu befriedigen und die eigene Freizeit nicht über Gebühr zu beschneiden. Die Übungen nehmen wenig Zeit in Anspruch. Es sollten dabei die Eigenheiten und Gepflogenheiten der jeweiligen Rasse berücksichtigt werden.
Grundsätzlich sollte der Hund drei bis vier Mal am Tage Gassi gehen. Es empfiehlt sich, die Routen zu variieren, damit immer neue Eindrücke gesammelt werden können und der Bewegungsdrang ausgelebt wird. Damit ist es jedoch nicht getan. Auch in der Wohnung halten Spiele und interessante Beschäftigungen das Tier bei Laune. Dabei kommt es nicht auf Höchstleistungen an. Mehrere Einheiten von fünf bis zehn Minuten sind langen Sessions von einer halben oder gar ganzen Stunde vorzuziehen. Folgende Beschäftigungen haben sich als sinnvoll erwiesen:
Befehle erlernen
Eigentlich zählt das Erlernen von Signalen und Kommandos zu den Basics jeder Hundeerziehung. Oft jedoch wird das Erlernen vernachlässigt. In der kalten Jahreszeit kann Versäumtes nachgeholt werden.
Distanzarbeit mit Hunden
Unter der Distanzierung wird ein Training verstanden, bei dem zwischen Besitzern und Hunden nach und nach eine Distanz aufgebaut und gleichzeitig die soziale Bindung erhöht wird. Ziel der Distanzierung ist es, dem Hund beizubringen, auch auf die Entfernung auf Befehle zu hören. Während die Grundausbildung am besten auf dem Longierplatz stattfindet, können Details durchaus zu Hause erlernt werden.
Nasenarbeit und Suchspiele
Der Geruchssinn des Hundes ist einer der besten der Welt. Daher sollte er trainiert werden. Zudem wird damit erreicht, dass das Tier rege bleibt. So lassen sich mehrere Leckerlis in der Wohnung verstecken. Der Hund sucht sie und ist eine Zeit lang selbstständig beschäftigt. Eine Zeitspanne, die in Ruhe zur Entspannung am Bildschirm genutzt werden kann. Ist der Hund auf Diät, kann eine Schnüffeldecke oder ein Schnüffelteppich als Alternative dienen.
Apportieren und Bewegungsspiele
Auch das Apportieren kann der Hund auf kurze Distanz innerhalb der eigenen vier Wände erlernen. Wichtig dabei ist, dass er konzentriert bleibt und mit dem Kopf bei der Sache. Es gelten die drei goldenen Apportier-Regeln:
- Der Hund bleibt ruhig, bis der Befehl gegeben wird.
- Das Tier bringt den Gegenstand ohne Umwege zurück.
- Es lässt den Gegenstand vor die Füße der Besitzer fallen, ohne damit zu spielen.
Denkspiele
Denkspiele fördern die Kreativität des Hundes. Die meisten Tiere lieben es, Gegenstände auszupacken. Wer ein Leckerli in Zeitungspapier wickelt oder in einem Karton versteckt, stellt seinem vierbeinigen Freund eine Aufgabe, mit der er für längere Zeit beschäftigt ist.
Tricks erlernen
Auch hierbei werden vor allem die geistigen Fähigkeiten trainiert. Folgende Tricks sind besonders beliebt:
- Pantoffeln und Hausschuhe holen
- Schubladen öffnen und schließen
- Die Socken der Besitzerin oder des Besitzers ausziehen
- Gegenstände in Kisten einräumen
Intelligenzspiele
Viele Spiele, die die Intelligenz des Hundes anregen, sind einfacher Natur und lassen sich selbst basteln. So kann mit einer Blumenpalette ein Spiel durchgeführt werden, bei dem Leckerlis in einigen Vertiefungen versteckt und diese mit verschiedenen Gegenständen abgedeckt werden. Um an seine Belohnung zu kommen, muss der Hund die Objekte anheben.
Zerrspiele
Ein Klassiker unter den Beschäftigungsprogrammen für Hunde sind die sogenannten Zerrspiele. Dabei sollte beachtet werden, dass das Tier nicht zur Aggressivität neigt und die Beute zu sehr verteidigt. Zudem sollte das Verhältnis zwischen Hund und Besitzer geklärt sein.
Hindernisstrecken aufbauen
Wer einen großen Wohnraum zur Verfügung hat, kann seinem Freund auf vier Pfoten einen Parcours aufbauen, den das Tier eigenständig überwindet. Dazu eignen sich Haushaltsutensilien oder Möbel, die unter- oder überquert werden müssen.
Fazit
Hunde innerhalb der Wohnung bedürfen eines ausgeglichenen Tagesprogramms. Dabei sollte es keine Überforderungen geben, damit der Hund nicht nervös wird und so herumtollt, dass an entspanntes zocken nicht mehr zu denken ist.
Andererseits sollte es nicht zu einer Unterforderung kommen, sodass das Tier den ganzen Tag lethargisch auf dem Sofa liegt. Auf mittlere bis lange Frist schadet dies dem Gedächtnis und dem Bewegungsapparat. Es empfiehlt sich also, die goldene Mitte zwischen Aktivitäts- und Ruhephasen zu ermitteln.