Damals bedeutete hochauflösend und für Gaming gedacht noch so etwas wie 1024×768 Bildpunkte, 17“ TFT mit Reaktionszeiten von 2ms. Heute übertrumpfen sich die Hersteller in allen Bereichen ständig aufs Neue. Full HD, 4K, 8K, um nur mal die Auflösungen abzuklappern. Mit 60Hz bist Du heute nicht mehr konkurrenzfähig in Games wie CS:GO, da müssen schon 120Hz, 144Hz, oder 240Hz her und das alles am besten auf Bildschirmdiagonalen von mindestens 27“.
Aber da Dual- oder Triplescreen Setups auch irgendwann nicht mehr reichen, wurde 2013 der kommerzielle Schritt in die virtuelle Realität gewagt. Anfänglich mit eher niedriger Auflösung und viel Kabelsalat, gibt es heute Hochleistungs-VR-Headsets wie das Ocolus Quest 2, HTC Vive Pro 2 oder das Reverb von HP. Die technischen Voraussetzungen für die Flucht aus der echten Realität waren also gegeben und die Headsets auch mehr oder weniger erschwinglich zu erstehen.
Das mediale Angebot für VR wuchs über die Jahre immens an. Von Games die speziell für Virtual Reality programmiert wurden, wie zum Beispiel TrainR, über VR Remakes von bereits bestehenden Spielen wurde das Gameportfolio ordentlich aufgeblasen. Neben Games wurden auch virtuelle Paralleluniversen erschaffen, in denen die Nutzer sich mithilfe von Avataren miteinander unterhalten und interagieren konnten. Wer sich die Sehenswürdigkeiten dieser Welt ansehen will, brauch jetzt nicht mehr in das dazugehörige Land reisen, Brille auf und die schönsten Fleckchen unseres Planeten virtuell erkunden und erleben. Freizeitparks mit virtuellen Achterbahnfahrten waren nun auch möglich, Übelkeit dank Motion-Sickness inklusive.
Die größte Aufmerksamkeit bekam VR neben der Gamesbranche von der Filmindustrie. Filme konnten nun einfach viel immersiver angesehen werden, hier verschwamm die Grenze zwischen der echten und der virtuellen Realität. Im Angebot sind Tierdokumentationen aus den Regenwäldern Papua-Neuguinea, in denen sich der Zuschauer inmitten eines dichten Urwalds nach den „Birds of Paradise“ umsehen kann. Actionfilme, wo der Kopf des Zuschauers ständig hin und her zuckt, damit er den umherfliegenden Kugeln ausweichen kann. Horrorfilme mit den heftigsten Jumpscares, wo gut und gerne auch mal jemand vor Schreck vom Sofa fällt. Aber auch die Erwachsenen Film Industrie hat sich die virtuelle Realität zunutze gemacht, um Ihre Konsumenten näher ans Geschehen zu bringen, da kann es schon mal vorkommen, dass der junge Mann mit VR-Headset vorm Schreibtisch sitzt, einen „anspruchsvollen“ Film mit seiner „Lieblingsschauspielerin“ anschaut, die Immersion mithilfe eines sogenannten Fleshlight Masturbator verstärkt und auf einmal steht Mama in der Tür. Peinliche Situationen, Videos und Unfälle gibt es in Zusammenhang mit VR aber massig, vieles davon kann man sich in ellenlangen Zusammenstellungen auf Youtube ansehen.
Sollte Euer Interesse für VR nun geweckt worden sein, aus welchen Gründen auch immer, die Headsets gibt es von Ocolus (Facebook), HTC oder HP. Die Games findet Ihr auf allen gängigen Plattformen, z.B. Steam, Origin, Epic. Dokumentationen und Filme jeglicher Art gibt es tatsächlich schon viel und kostenlos auf Youtube. Weitere genannte Hilfsmittel findet Ihr zum Beispiel bei Beate Uhse.
Wir sind gespannt, wo die Reise hingehen wird. Welche Auflösungen uns erwarten, in wieweit VR auch zugänglich sein wird, wenn man keinen 4.000€ PC sein Eigen nennt. Spaß macht es aber jetzt schon und es bietet eine tolle Möglichkeit auch während der Kontakteinschränkungen seine zwischenmenschlichen Beziehungen zu pflegen.