Payday 3, entwickelt von Overkill Software und Starbreeze Studios, ist die neueste Fortsetzung der beliebten Shooter-Reihe, die den Spieler in die Rolle eines Bankräubers versetzt. Doch wie schlägt sich der dritte Teil im Vergleich zu seinen Vorgängern und den Erwartungen der Fans?
Zum Testen wurde uns freundlicherweise ein Steam key zur Verfügung gestellt.
Belanglose Story
Die Geschichte von Payday 3 setzt nach den Ereignissen in Washington DC ein. Die Gang, bestehend aus altbekannten Gesichtern, findet sich in einer neuen Situation wieder. Eine unbekannte Macht hat all ihr hart verdientes Geld vernichtet. Nun sind Rache und natürlich das erneute Anhäufen von Reichtum die Hauptantriebe der Protagonisten. Die Handlung, obwohl nicht besonders tiefgreifend, versucht, den Spieler in eine Welt voller Intrigen und Gefahr zu ziehen. Sie erinnert an typische Hollywood-Heist-Filme, wobei die Erzählung hauptsächlich durch Standbilder und kurze Dialoge vermittelt wird, was für einige Spieler als enttäuschend empfunden werden könnte. Denn eigentlich ist die ganze Story eher belanglos und 0815, jedoch war dass bisher auch nie die Stärke der Payday Teile.
Kleine Änderungen
Das Kernstück von Payday 3 sind die Heists. Das Spiel bietet acht verschiedene Heists, die jeweils vier Schwierigkeitsgrade haben. Jeder Heist hat seine eigenen Herausforderungen und Eigenheiten. Die Vorgehensweise kann entweder heimlich oder gewalttätig sein. Bei der heimlichen Methode geht es darum, unbemerkt zu bleiben, Kameras zu hacken, Wachen auszuschalten und Sicherheitssysteme zu deaktivieren. Bei Entdeckung hat der Spieler die Wahl: entweder fliehen und hoffen keinen Alarm auszulösen oder sich den anrückenden Polizeikräften bei Entdeckung zu stellen. So wie man es bisher aus den Vorgängern kannte. Die Gunplay-Mechanik in Payday 3 ist spürbar verbessert. Die Waffen fühlen sich gewichtig an, und es gibt ein befriedigendes Feedback beim Schießen. Es gibt eine gewisse Spannung in den Aktionen, sei es beim Deaktivieren von Geldstapeln, beim Werfen von Geldsäcken in das Fluchtfahrzeug oder beim verzweifelten Nachladen während intensiver Feuergefechte. Jedoch sind das bisher nun kleine Nuancen, die Payday 3 von seinen Vorgängern unterscheidet.
Grind bis zum Umfallen
Payday 3 bietet eine beeindruckende Auswahl an Waffen, von Handfeuerwaffen bis hin zu schweren Maschinengewehren. Jede Waffe kann modifiziert und angepasst werden, um sie an den Spielstil des Spielers anzupassen. Neben Waffen gibt es auch verschiedene Ausrüstungsgegenstände und Gadgets, die in Heists verwendet werden können. Das Fähigkeitensystem des Spiels ermöglicht es den Spielern, ihren Charakter nach ihren Wünschen zu gestalten. Es gibt verschiedene Fähigkeitenbäume, die unterschiedliche Spielstile unterstützen, sei es Stealth, direkter Kampf oder Support. Die Idee des Fähigkeitenbaumes, sowie der verschiedenen Waffen ist eine nette Idee, artet aber schnell in einen Grind aus, um alles freizuschalten. Anstatt durch das Abschließen von Heists Fortschritt zu erzielen, müssen die Spieler spezifische Herausforderungen abschließen. Leider sind diese herausforderungen oftmals nicht sehr kreativ. Schalte X Leute mit Waffe X aus oder benutze Objekt X mindestends X-Mal. Dies wirkt leider zu repetitiv, dass „nur“ 8 Szenarien zur Verfügung stehen, macht die Sache sogar noch eintöniger. Ein Schelm wer bei dem umfang böses denkt, werden zusätzliche Inhalte wieder per kostenpflichtigen DLC nachgereicht, um die Cash-Cow möglichst effektiv zu melken?
Leider nicht State of the Art
Grafisch stellt Payday 3 nur einen geringen Fortschritt gegenüber seinen Vorgängern dar. Obwohl die Umgebungen detaillierter und belebter sind, wirkt die Grafik doch nicht ganz zeitgemäß. Auch wenn Payday 3 ein paar Stärken im Gegensatz zu seinen Vorgängern hat, gibt es allerhand Schwächen, die Payday 3 ins Wanken bringen. Zum Release gab es technische Probleme, insbesondere mit den Servern. Dies war besonders frustrierend, da das Spiel eine ständige Online-Verbindung erfordert, selbst wenn man alleine spielt. Ein Offline Modus ist nicht verfügbar. Dieser Umstand hatte schon kurz nach release viele Spieler erzürnt. Die künstliche Intelligenz der NPCs ist nicht optimal, was das Solo-Spiel zu einer Herausforderung macht. So kann man den NPCs kaum Anweisungen geben, Geldtaschewn werden nciht selbstständig aufgenommen usw.. Die NPCs dienen eher als Feuergefecht Hilfe, sofern die Situation zu eskalieren droht. Das hatten wir uns leider besser vorgestellt. Das Matchmaking-System, obwohl es die Möglichkeit bietet, mit anderen Spielern zusammenzuspielen, ist nicht immer zuverlässig, allzu oft findet man sich in leeren Lobbies wieder und muss mit der schlechten NPC KI klarkommen.
Fazit
Payday 3 ist ein Spiel welches großes Potenzial versprach und in große Fußstapfen tretten sollte, doch leider ist es aktuell eher eine Bruchlandung. Technische Probleme, Designentscheidungen, ein mangelhaftes Fortschrittssystem und eine nicht vorhandenen KI halten es zurück. Das gesamte Spiel wirkt unfertig im aktuellen Zustand, die 8 Heists sind zwar interessant gestaltet, werden aber schnell langweilig, da Abwechslung fehlt. Es bleibt abzuwarten, wie die Entwickler das Spiel in den kommenden Monaten weiterentwickeln werden. Zum jetzigen Zeitpunkt bietet es sowohl befriedigende als auch frustrierende Momente. Es ist zu hoffen, dass zukünftige Updates das Spiel zu dem machen, was es sein könnte: ein herausragender Koop-Shooter.