Diese Woche hatte ich das Vergnügen ein Interview mit Hans Ippisch zu führen, um ihm einige neue Informationen rund um den Amico zu entlocken. Wer Hans nicht kennt hat einiges verpasst. Er hat schon einige Stationen in der Gamesbranche durchlaufen. Vom Entwickler bei Rainbow-Arts bis hin zum Chefredakteur bei Computec. Nun hat es ihn zu Intellivision verschlagen, wo er als Intellivision President Europe fungiert. Im folgenden Beitrag habe ich euch das Interview zusammengefasst.
Solltet ihr Lust auf das komplette ungekürzte Interview haben, könnt ihr es euch gerne bei uns auf Youtube auch ansehen.
Zurück zu alten Werten
Früher saß man beim zocken zusammen vor dem Fernseher oder Monitor. Ein Wir-Gefühl existierte stärker als in der heutigen Zeit. Natürlich kann man heutzutage online mit allerlei Freunden zu jeder Zeit und ortsunabhängig zusammen oder gegeneinander spielen, jedoch fehlte bisher der Geist aus vergangenen Tagen. Genau hier setzt der Intellivision Amico an. Ja, ihr habt richtig gelesen, der Amico. Es wurde sich auf die maskuline Form als Betitelung für die Konsole festgelegt, schließlich leitet es sich vom italienisches Amico (deutsch: Freund) ab. Doch für wen ist die Konsole geeignet, wer ist die Zielgruppe und was sind entscheidende Impulse die zur Entwicklung führten?
Wie bereits erwähnt, spielt Couch-Koop leider keine große Rolle mehr in der heutigen Spielkultur. Zum Teil wird im selben Haushalt über zwei Konsolen online gegeneinander gespielt, anstatt am selbem Gerät gemeinsam zu spielen. Der Amico versucht wieder die breite Masse anzusprechen, ob nun Großeltern, Kinder oder die ganz jungen Gamer von Morgen. Ein einfaches Pick and Play Prinzip. Aufgrund der einfachen Gestaltung des Controllers, welcher nicht mit allerhand Tasten überladen ist, kann jeder die Steuerung und das Spielprinzip innerhalb weniger Minuten erlernen.
Die Mischung macht es
Die Spielbibliothek, welche für den Amico geplant ist, umfasst die verschiedensten Genres, da sollte für jeden Geschmack also etwas dabei sein. Von Geschicklichkeitsspielen über Würfelspiele bis hin zu Klassikern wie z.B. Moon Patrol. Alles gestaltet in einer ansprechenden Optik, welche zwar grafisch nicht mit der aktuellen Konsolengeneration mithalten kann, jedoch mit einem ganz eigenen Charme daherkommt. Als Zielgruppe stand bei der Entwicklung nicht der Hardcorespieler im Fokus. Vielmehr Familien oder der Gelegenheitsspieler. Jedoch ist nicht auszuschließen, dass der Amico sich bei Hardcorespielern ebenfalls durchsetzen kann.
Das beste Beispiel hierfür ist die Nintendo Wii. Anfangs von vielen belächelt, hat später so ziemlich jeder Haushalt eine besessen. Auch wenn eingefleischte Zocker es vielleicht nicht zugeben wollen. Die Wii ist ein klares Vorbild für den Amico, dies lässt sich nicht abstreiten und wurde von Hans Ippisch in unserem Interview auch bestätigt. Die Gyroskop Steuerung, das einfache Spielprinzip, keine komplizierten Controller und familienfreundliche Spiele sind einige der Gemeinsamkeiten. Der Amico entwickelt dieses Prinzip jedoch weiter, bis zu 8 Spieler können gleichzeitig spielen und sollte kein Controller für den Onkel zur Verfügung stehen, nimmt er einfach sein Smartphone und lädt sich die Amico App herunter. Et voila, das Smartphone ist nun ebenfalls ein voll funktionsfähiger Controller. Komplett ohne versteckte Mehrkosten!
Das Intellivision gerade den Zusamenspieleffekt wieder fördern möchte, gibt auch der Lieferumfang der Amico wieder. Zwei Controller sind enthalten, inklusive 6 vorinstallierter Spiele, wovon vier aktuell in Deutschland entwickelt werden. Sollten euch die Spiele später nicht reichen, können sie entweder online oder als RfID Karte gekauft werden. Schön ist auch der Umstand, das der Amico keinen Onlinezwang hat, die Konsole funktioniert ohne Internet, sofern die Spiele vorher heruntergeladen wurden.
Keine Freunde? Nutzt das Scoreboard
Natürlich ist nicht immer die Möglichkeit gegeben, dass jemand zum gemeinsamen spielen da ist. Habt ihr trotzdem Lust auf eine Runde Skiing, so könnt ihr euch Online über Bestenlisten mit anderen Messen. Natürlich ist der Amico eher auf gemeinsames Spielen ausgelegt, jedoch wurde hier eine interessante Alternative geschaffen. Hans Ippisch teilte am Ende des Interviews noch mit, dass der Amico als Startbundle mit seinen 6 Spielen von der USK mit einer Altersfreigabe „Ab 6-Jahren“ eingestuft wurde. Dieses vom FFF geförderte „Bayerische Launchpaket“ mit Moon Patrol, Intellivision Skiing, Shark! Shark! und Pong wurde von Studios in Deutschland entwickelt. Also eine Konsole für die ganze Familie. Interessant sind natürlich Spiele, welche bereits angekündigt wurden oder welche noch kommen werden. Klassiker aus der Atari Ära, neu erfunden mit moderner Grafik. Gerade Freunde aus der 16-Bit Ära dürften ihre Freude haben, denn ein Earthworm Jim Teil wurde bereits exklusiv für den Amico bestätigt.
Aktuell steht Intellivision in Verhandlung mit einem großen Handelskette um die Vorbestellungen auch in Deutschland ein wenig mehr voranzutreiben, sobald es hier mehr gibt, erfahrt ihr es natürlich sofort von uns.
Das Interview hat schon Lust auf mehr gemacht, das gesamte Konzept der Amico wirkt stimmig und durchdacht. Natürlich muss man sich mal ein eigenes Bild von der Konsole machen, jedoch ist aufgrund der aktuellen Pandemie Situation das Reisen eingeschränkt. Somit müssen wir auf einen günstigen Augenblick warten, bis wir einmal persönlich mit Hans Ippisch eine Runde Shark! Shark! spielen können.