Mit Gran Turismo 7 erschien bereits am 04. März Polyphony Digitals neuester Eintrag in der lang bestehenden Reihe an Rennspielsimulationen. Der Titel ist sowohl für PlayStation 5 als auch für PlayStation 4 verfügbar und in verschiedenen Versionen erhältlich.
Zu diesen Versionen gehören:
- die Standard-Editionen, die es sowohl physisch als auch digital gibt,
- die 25th Anniversary Edition für PS5 und PS4 bei teilnehmenden Händlern
- sowie die 25th Anniversary Digital Deluxe Edition für PS5 und PS4, die im PlayStation Store zu finden ist.
„Das Entwicklerstudio leitet mit Gran Turismo 7 das Jahr des 25. Jubiläums der Rennspielsimulation ein und bietet Veteranen des “The Real Driving Simulator”, aber auch allen neuen Rennspielfans und Auto-Enthusiasten, ein einzigartiges Erlebnis.“ Ob das Entwicklerstudio diesem Versprechen gerecht werden kann erfahrt ihr in unserem Test.
Zum Testen wurde uns freundlicherweise ein PS4/PS5-Key zur Verfügung gestellt.
So viel Liebe
Im neuen Teil der Serie kehren wir zu den Wurzeln der Serie zurück, wie wir sie aus früheren Veröffentlichungen kennen. Glücklicherweise enthält Gran Turismo 7 im Gegensatz zum sechsten Titel etwas mehr als 400 Autos, da bekanntlich mehr jedoch nicht immer gleich besser ist, hielten wir unsere Freude fürs erste im Zaum. Doch die Detailtreue bei der Gestaltung der Modelle, sowohl äußerlich als auch innerlich, ist beispiellos. Auch wenn der technologische Sprung im Vergleich zu Gran Turismo Sport zunächst nicht so beeindruckend erscheint, mussten selbst die größten Skeptiker nach ein paar Stunden Spielzeit umdenken. Vor allem mit dem zusätzlichen Ray Tracing sehen die Autos traumhaft schön aus, mit Schatten und Reflektionen, die genau so agieren, wie wir es im echten Leben erwarten. Die Texturen der verschiedenen Oberflächen sind in jedem Fahrzeuginnenraum sofort ersichtlich und lassen Herzen höher schlagen. An dieser Stelle möchten wir direkt darauf hinweisen, dass der Titel auf der PlayStation 5 getestet wurde, also könnte dies durchaus bei der PlayStation 4 Version etwas abweichen. Auch wenn es sich Gran Turismo 7 auf dem gleichen Niveau wie Gran Turismo Sport befindet, können wir nicht wirklich etwas daran aussetzen, denn dieses Mal steht nicht nur die technische Exzellenz im Vordergrund. Stattdessen liegt das Augenmerk im Karrieremodus, etwas, dass Fans der Serie wirklich vermisst haben.

Lasst die Reifen glühen
Im Karrieremodus können die Spieler an Rennen teilnehmen, die an mehr als 34 verschiedenen Orten rund um den Globus stattfinden und mehr als 90 Strecken umfassen. Serienklassiker wie Trial Mountain, Deep Forest und High Speed Ring kehren zurück und sehen schöner aus denn je. Aber auch Neulinge werden sich an historischen Strecken wie Spa, Laguna Seca und Monza erfreuen können. Im Wesentlichen geht es jedoch darum, so viele Autos wie möglich zu erwerben, d.h. eine eigene, voll gefüllte Garage zu schaffen. Und es gibt keinen besseren Ort als das Gran Turismo Cafe um damit anzufangen. Hier erwarten uns verschiedene Missionen, in denen wir allerhand Fahrzeugklassen kennenlernen können. Von schnellen japanischen Autos mit Frontantrieb, über kleine französische Schrägheckfahrzeuge, bis hin zu Mustangs, lernen wir deren jeweilige Bedeutung in der Automobilgeschichte.

Es versteht sich natürlich von selbst, dass der Abschluss der Kampagne nicht mit den Missionen vom Gran Turismo Cafe endet. Es gibt wirklich eine Vielzahl von Rennen, die man fahren kann, um so viele Autos zu bekommen, wie man will, oder eben alle, wenn man die Zeit und Lust dazu hat. Natürlich fehlt auch der brutale Prozess des Erwerbs der begehrten Rennlizenzen nicht. Hier wird einem beigebracht bestimmte Renntechniken zu beherrschen, z. B. das Anfahren des Kurvenscheitels oder das Bremsen in der Kurve. Nachdem der Ausbilder uns zeigt wie dies auszusehen hat, dürfen wir selbst unser Glück versuchen, wobei die Zeit gemessen wird. Je kürzer die Zeit ist, die wir für bestimmte Strecken benötigen, desto besser schließen wir jeden Test ab und erhalten eine höhere Punktzahl. Alteingesessene Fans der Serie wissen sicherlich noch, wie mühsam dieser Prozess ist, aber auch, wie süchtig er macht. Gran Turismo 7 bietet aber auch einen neuen Modus, Music Replay. Hierbei fahren wir mit vorgegebenen Autos auf bestimmten Strecken und hören Musikstücke. Unser Ziel ist es, die Strecke sowie ein Rennen zu absolvieren, bei dem man eine bestimmte Anzahl von Kontrollpunkten passieren muss, um das Ziel zu erreichen. Dies ist zwar kein Meilenstein, jedoch empfinden wir es als eine angenehme Ergänzung.

Tuning muss sein
Im Hauptmenü haben wir natürlich die Möglichkeit, die Autos, die wir besitzen, weiterzuentwickeln. Wir können also Rennbremsen und -beläge, einstellbare Aufhängungen, Luftfilter und Auspuffanlagen kaufen, um das Leistungsniveau unserer Autos zu steigern. Natürlich ist die Entwicklung eines jeden Fahrzeugs begrenzt, aber wir schätzen es trotzdem, dass Gran Turismo 7 uns diese Möglichkeit bietet. Wer will, kann das natürlich auch umgehen und einfach ein leistungsstärkeres Auto auf dem Markt kaufen, egal ob neu oder gebraucht. Es gibt zudem einen separaten Ort, an dem wir das Auto, das wir ausgewählt haben, waschen, einen Ölwechsel durchführen und alles, was wir an seinem Äußeren wünschen haben anpassen können. Im Groben können wir fast alles denkbare in unserer Autosammlung optimieren. Zudem hat Polyphony Digital versprochen, den Titel auch nach der Veröffentlichung weiter zu unterstützen und sowohl Strecken als auch Autos hinzuzufügen, wir dürfen also gespannt sein.
Natürlich ist auch das Physikmodell von Gran Turismo 7 erwähnenswert. Ohne große Änderungen im Vergleich zu „Sport“ kann man sagen, dass die Modelle für das Reifen- und Aufhängungsverhalten ein hohes Maß an Genauigkeit erreicht haben. Heißt für uns, Fingerspitzengefühl, jedoch macht dies die Rennerfahrung nochmals deutlich intensiver. Zudem wird der Dual Sense-Lautsprecher für einige Soundeffekte verwendet, aber was besonders auffällt, ist seine detaillierte Vibration. Hier merkt man jeden kleinsten unterschied am Asphalt.
Yamauchi und sein Team hatten betont, dass das Wettermodell dieses Mal gründlich studiert wurde, und wir waren mehr als erfreut, die Unterschiede zwischen nasser und trockener Fahrbahn zu sehen, wie auch die unterschiedliche Herangehensweise an das Fahren, die dies erfordert. Auch wenn der Regen nicht die realistischste Darstellung hat, die wir je gesehen haben, ist diese durchaus passabel. Auf großen Strecken wie dem Nürburgring gibt es Abschnitte, die verregnet sind, und andere, die trocken sind, was die gesamte Darstellung nochmals realistischer macht. Gleichzeitig ist die Oberfläche der Strecke an den Stellen, an denen der Asphalt Schlaglöcher aufweist, „wasserführend“, so dass man dort mit einer rutschigen Oberfläche rechnen muss. Auch der Sound ist ein wahres Gedicht, jedes Fahrzeug klingt als würde man sich wirklich auf dem Fahrersitz befinden, natürlich ist auch jede Veränderung hörbar, vor allem was den Auspuff betrifft.
Selbst auf einem 4k Beamer sieht das Spiel wunderschön aus – hier auf dem XGIMI Horizon Pro
Ein bisschen Multiplayer muss sein
Natürlich darf auf der Multiplayer-Modus nicht fehlen, der es uns ermöglicht, sowohl im geteilten Bildschirm als auch online zu spielen. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass sich Gran Turismo Sport bereits seit fast fünf Jahren als gute und solide Online-Rennspieloption etabliert hat, die von mehreren Ligen weltweit genutzt wird. In Anbetracht der Umstellung der Serie auf die PlayStation 5 kann man wohl davon ausgehen, dass die Community langsam aber sicher auf den neuen Titel umsteigen wird. Die guten Elemente von Gran Turismo Sport wurden jedoch unverändert übernommen, wobei jede Woche drei Rennen in verschiedenen Kategorien für Abwechslung sorgen.