Für ältere Gamer bedeuten sie Nostalgie pur und für jüngere Gamer eröffnen Sie eine ganz neue Art des Spielens: Retro-Games erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Doch warum ist das eigentlich so? Wir bringen Licht ins Dunkel und stellen sieben Gründe vor.
Grund 1: Wohlig warme Nostalgie
Jedes Kinder der 80er und 90er hat wahrscheinlich seine eigene Geschichte mit einem der Kultklassiker der damaligen Zeit. Ob wir uns mit einem kleinen Klempner durch die sauschweren Level von Super Mario Land für den GameBoy gekämpft oder bei Prince of Persia für den PC (die DOS-Version) immer wieder in die Stachelgruben gestürzt sind, wir verbinden diese Zeit mit so viel Spaß und unbedarfter Freude, dass wir beim Anblick eines Retro-Games sofort dieses besondere Gefühl von Nostalgie bekommen. Keiner der aktuellen 4K-Titel mit modernem Game-Play und kompliziertem Leveldesign kann das Gleiche in uns bewirken.
Grund 2: Der Wunsch nach dem Einfachen
Moderne Spiele sind wunderschön und hochauflösend. Das möchte niemand bestreiten. Sie nehmen aber auch Raum zur eigenen Interpretation und sind zugleich enorm komplex. In manchen Games tragen wir zehn Waffen mit uns herum, die auch noch unterschiedliche Munition haben. In anderen ist unser Inventar randvoll mit Kräutern, Fleisch und anderen Dinge, die wir alle auf verschiedene Arten kombinieren können. Das hat natürlich seinen Reiz. Doch manchmal wollen wir einfach nur den Kopf ausschalten und ein simples, leicht verständliches 8bit- oder 16bit-Game zocken, bei dem wir uns im Bildschirm von links nach rechts bewegen. Diese einfache Art des Spielens lockt auch viele jüngere Menschen und ist nicht besser als die modernen Games, sondern einfach nur anders!
Grund 3: Neue Herausforderungen
Retrogames gelten zu Recht als bockschwer. Tode werden mit dem Verlust eines Lebens bestraft. Wer keine Leben mehr hat, ist „Game Over“ und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Er muss von vorne anfangen! Speichern nach Lust und Laune und unendliches Wiederbeleben gab es in den 80ern und 90ern in der Regel nicht. Jedes Spiel ist so eine echte Herausforderung, an der man sich manchmal die Zähne ausbeißt. Wenn wir das Spiel am Ende dann doch schlagen, werden wir mit einer Dopamin-Ausschüttung par excellence belohnt. Das kann nur süchtig machen.
Grund 4: Verrückte Spielideen, die einfach Spaß machen
Viele Gamer beschweren sich heute über den Einheitsbrei der Gaming-Welt. Auch wenn es sicherlich auch im 21. Jahrhundert ein paar Perlen und vor allem jede Menge ausgefallene Indie-Games gibt, begeistern die Retro-Games mit kreativen und manchmal auch ein wenig grotesken Spielideen. Ein gutes Beispiel ist Super Mario. Denn der Held der Spiele ist ein kleiner Klempner, der durch Rohre kriecht und gegen eine riesige Schildkröte kämpft, die aus irgendeinem Grund die Prinzessin entführt hat.
Grund 5: Remakes und Fortsetzungen ziehen neue Spieler an
Zuletzt kamen ein paar sehr erfolgreiche Remakes auf den Markt, die auch jüngere Gamer mit alten Spielkonzepten vertraut machten. Die Neuauflage des Klassikers Resident Evil 2, dessen Original-Version aus dem Jahr 1998 stammt, wurde von der Gaming-Community gut aufgenommen. Manch einer hat Blut geleckt und sich das alte Spiel zumindest einmal angeschaut. Andere Gamer wurden wieder daran erinnert, wie viele schöne Stunden sie mit der damaligen Panzersteuerung in ihrer Jugend verbraucht haben. Der beliebte Ego-Shooter Wolfenstein 3D aus dem Jahr 1992 erhielt hingegen eine Fortsetzung: Return to Wolfenstein erschien 2001. Es folgten weitere Spiele, welche die Popularität der Spiele-Reihe neu entfachten.
Grund 6: Spiele lassen sich einfach weiterverkaufen
Auch wenn es superpraktisch ist Spiele aus der Could zu streamen oder im digitalen Store herunterzuladen, haben die halten Kassetten für den GameBoy oder den Super Nintendo ihre Vorteile. Sie können nämlich nach dem Durchspielen weiterverkauft werden. So sichert man sich direkt das Budget für das nächste Retro-Spiel.
Grund 7: Die geringen Hardware-Anforderungen
Nicht jeder hat eine Next-Gen-Konsole oder einen Highend-PC zu Hause stehen. Auf alten Geräten laufen aber viele Retro-Games nach wie vor. Manchmal muss mit Emulatoren ein wenig getrickst werden, doch Anleitungen dafür gibt es im Internet wie Sand am Meer. In den digitalen Stores vieler Konsolen lassen sich oft eine Handvoll Retro-Games herunterladen. Mit dabei sind auch alte Klassiker im Pixelart-Stil. Hinzu kommt, dass sich viele der alten Original-Geräte noch heute gebraucht kaufen lassen. Den alten GameBoy aus dem Jahr 1989 bekommen Liebhaber für eine Bruchteil des Preises einer neuen Konsole. So kommen auch Menschen mit geringem Budget in den Spielgenuss.