Eigentlich hatte ich dieses Spiel gar nicht auf dem Schirm, bis man mich fragte, ob ich nicht Lust hätte ein Spiel im Souls-like Style zu testen. Da ich selber nicht der größte Fan von Souls-like Spielen bin, war ich drauf und dran abzulehnen, bis besagte Person sagte es wirke etwas wie Zelda, zack schon hing ich am Haken.
Aller Anfang ist schwer
Also nicht lange gefackelt, Spiel installiert und los ging der Spaß. Zuerst war ich etwas überfordert, da man in das Spiel gestoßen wird, ohne auch nur zu erahnen, wie die Steuerung funktioniert. Hier stand ich also in einem brennenden Dorf mit einem Schwert in der Hand und einem grimmig ausschauendem Gegner. Mit Schwert und Schild bewaffnet kommt er auf mich zu. Prompt suchte ich den richtigen Knopf zum Schlagen, nur um festzustellen, dass ich nicht traf, was man von meinem Gegenüber nicht behaupten konnte. Kurzerhand attackierte er mich und streckte mich mit dem Schild zu Boden. Zu meinem Glück war dieser Gegner wohl zum Testen gedacht und der Schaden den ich kassierte, war überschaubar. Also nochmal zugeschlagen und schnell lag er am Boden.
Weiter ging es durchs Dorf, wo ich schnell Opfer des Überfalls fand welcher in deinem Dorf stattfand, leider war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr darüber bekannt. Danach folgte eine Sequenz in welcher wir unseren treuen Elch Begleiter weitestgehend zähmen. Nach der Einleitung fand ich dann auch am Wegesrand ein paar Totems, an welchen wir hilfreiche Tipps so wie Erklärungen über die Steuerung bekommen, womit ich mich langsam an die Steuerung rantasten konnte. Keine 100 m weiter fand ich dann einen Gebetsschrein, an welchem wir uns quasi registrieren können um einen Respawn-Punkt zu erzeugen. Von dieser Art gibt es aber zwei, einen nur um zu Respawnen, welcher ersichtlich eine art Totem darstellt und sich eindrucksvoll dreht wenn wir daran beten. Der zweite ist zum Lagern / Schlafen welcher sich als eine art Ruine darstellt. Hier ist aber Vorsicht geboten da wir gerne mal von Feinden im Schlaf angegriffen werden. Rasten sollte man dennoch regelmäßig um unseren Malus, welcher sich mit der Zeit durch Tod und Erschöpfung auf unsere Werte legt auszugleichen.

Was auf die Augen
Keine Gegner in Sicht und auch sonst alles angeschaut. Also Zeit für die Grafik. Das Spiel glänzt in einer malerischen Optik, welche sehr freundlich und hell wirkt. Was zu diesem Zeitpunkt täuscht, da das Spiel im späteren Verlauf noch sehr düstere und dunkle Passagen zu bieten hat. Die Lichteffekte sind sehr gut gemacht, können aber im Spiel an so einigen Stellen blenden und somit störend sein. Dies lässt sich aber fast immer durch ein wenig Spielen mit der Kamera ausgleichen. Ich hätte mich gefreut, wenn man noch ein wenig mehr liebe ins Detail gelegt hätte. So dass Gräser weniger aussehen wie Algen, welche sich stehend im Wasser zu den Wellen bewegen. Hier fügt es sich jedoch in die eher einfach gehaltene Grafik ein. Aber das sind Kleinigkeiten, welche dem Spielspaß nicht im Wege stehen. Decay of Logos ist ein schön in Scene gesetztes Spiel, welches ein in seinem Kern schon an Zelda erinnern kann.

Es macht es uns nicht leicht
Die Steuerung des Spiels ist teilweise ein bisschen hakelig und es dauert sich da rein zu finden. Oftmals muss man doch sehr nah an seine Feinde heran, um mit seinem Schwert überhaupt zu treffen. Hilfreich ist hier die Fixierungs-Funktion mit welcher wir unseren Gegner nicht mehr aus den Augen verlieren und sichtlich besser mit ihm agieren können. Natürlich können wir auch zwischen den aufgeschalteten Gegner wechseln. Reaktionszeiten zwischen den Aktionen sind leider teilweise sehr hinderlich, dies bedeutet das eine Schlagsequenz einem schon mal ewig vorkommen kann bis das Ausweichen folgt. Was dafür sorgt, dass die Ausweichfunktion stellenweise überflüssig wirkt. Irgendwann hat man den Takt des Gegners raus und bekämpft ihn mit stumpfer Herangehensweise. Ran an den Gegner, zwei bis drei mal schlagen, weg gehen und wiederholen. Schön ist hier aber auch das große Waffen Arsenal, da man von Dolchen über Schwerter und Äxte so ziemlich alles schwingen und so seinen persönlich favorisierten Kampfstil auswählen kann. Auch Objekte, welche an den Wänden stehen können zerschlagen werden, was aber durchaus dauern kann bis man sie getroffen hat. Wichtig ist hier jedoch zu erwähnen, dass sich unsere Rüstung, unsere Waffen und Schilde mit der Zeit abnutzen. Normale Gegenstände werden dann irgendwann zerstört. Seltene Items aber werden nur stumpf. Schäden können wir beim Schmied jedoch beseitigen lassen.
Wenn die Füße mal schmerzen
Die Möglichkeit zu Reiten hat mir persönlich keine Freude bereitet, was sich aber wohl im weiteren Verlauf des Spieles noch deutlich bessern soll. Anfangs hat unser Hirsch noch wenig Vertrauen zu uns und schmeißt uns ziemlich schnell von seinem Rücken. Wir können unserem Begleiter aber immer wieder mit Beeren füttern und auch Streicheln um so die Bindung zwischen uns zu steigern. Doch auch wenn wir dann obenauf sitzen, bewegen wir uns anfänglich sehr wackelig und langsam was es den Gegnern leicht macht uns anzugreifen. Ich bin im weiteren Verlauf gespannt ob er noch mit uns Kämpfen wird.

Die Hintergrundmusik untermalt die Atmosphäre des Spiels recht gut und sorgt für ein stimmiges Gefühl. Nebengeräusche und Musikuntermalung sind leider nicht so präsent und könnten ruhig etwas mehr „Wums“ haben, dass man mehr das Gefühl hat mitgenommen zu werden.
Bis hierhin…
Dieses Spiel hat mich doch sehr überrascht. Aber ja, es gibt den einen oder anderen Kritikpunkt. Doch die sehr schön in Szene gesetzte Grafik und das stimmige Ambiente versprühen ihren eigenen Charm. Ich denke, wenn man ein Spiel sucht, welches einem eine Herausforderung bieten soll, dann ist man hier an der richtigen Stelle. Die Steuerung war für mich etwas schwierig aber vielleicht ist sie für Souls-like Liebhaber genau das richtige. Eine nette Atmosphäre, anspruchsvolle Kämpfe und ein Hang zum schnellen Bildschirm Tod, können in diesem Spiel gefunden werden. Wer sich aber lieber nur durch seine Gegner kämpfen will, ohne sich Gedanken um Taktik und Zustand der Figur zu machen, könnte hier schnell gefrustet werden.
Wir sind aber aktuell noch nicht fertig mit dem Spiel. Die Kategorie „Angepixelt“ ist genau für solche Titel gemacht worden. Nicht alle Spiele können „Durchgepixelt“ werden. Doch manche verdienen es. Decay of Logos aus dem Hause Amplify Creations, herausgegeben durch Rising Star Game, ist so ein Titel. Vor einem Jahr auf der Gamescom entdeckt, drauf gewartet und fast verzweifelt. Doch jetzt ist es ja endlich da. Genießt es! Wir werden auf jeden Fall am Ball bleiben.