Gaming und eSports sind im Zentrum des Mainstreams angekommen. Videospiele, Gaming-Streamer und Youtuber machen altherkömmlichen Rundfunkstationen Konkurrenz. Statt zu Filmabenden trifft man sich online zum gemeinsamen Zocken. Dass die Szene nicht nur virtuell bestens vernetzt ist, sondern auch im realen Leben gerne zusammenkommt, zeigt der Erfolg der zweiten Auflage von LEVEL UP. Das Videospiel-Festival lockte am vergangenen Wochenende rund 6.500 Besucher:innen ins Messezentrum Salzburg und ließ sie aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Das Programm des diesjährigen LEVEL UP stand unter dem Stern der Vielfalt. Auf über 15.000 Quadratmetern kamen all jene auf ihre Kosten, die gerne mal den Computer für ein Spielchen anstatt zum Arbeiten verwenden. Egal ob eSportler, Hobbygamer, Technikverliebte oder Virtual Reality Fans – für alle gab es in der Messhalle was zu erleben. Aber auch Fans von Sammelkartenspielen, Tabletop und Cosplayer hatten Grund zum Feiern, denn LEVEL UP 2022 holte auch diese Communities mit an Bord.
Das Spielefestival war ausgesprochen familienfreundlich. Zahlreiche Eltern, und vereinzelt auch Großeltern, schlenderten mit Kindern durch die Halle und erfuhren aus erster Hand was die Jugend von heute begeistert. Spieleinhalte die als nicht kinderfreundlich eingestuft sind, konnten in einer abgesperrten Zone zelebriert werden, zu der nur Personen über 16 Jahren Zutritt hatten.
Die Besucher:innen suchten sich ihren ganz individuellen Weg durch das Messezentrum, wobei sich Wartezeiten an den Ständen, wie man es von anderen Gaming-Events kennt, eher geringhielten. Dafür sorgte unter anderem das 2021 eingeführte Konzept der „LEVEL UP Challenge“. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Quests (Aufgaben in der Videospielwelt), welche mit Hilfe des Hallenplans gefunden und bewältigt werden mussten, um attraktive Preise zu erspielen. So sah man Kinder Gaming-Rucksäcke in Rekordzeit packen und Gruppen von Rollenspielfans lauthals Schlachtrufe vortragen. Für die Techies gab es NFTs aus der LEVEL UP 2022 Premier Series, einer limitierten Edition in Kooperation mit AdaQuest.
Für die jeweiligen Programmpunkte wurden Partner verschiedenster Art mit ins Boot geholt. Wieder mit dabei waren Branchengrößen wie A1 und Red Bull aber auch regionale Firmen und Organisationen wie die Salzburg AG, die FH Salzburg oder das lokale eSports-Team von Morekats Gaming. Neu waren beispielsweise eurofunk, Ikea Austria, Mastercard und das österreichische Bundesheer, welches über Cyber-Sicherheit aufklärte.
Die ultimative eSports Experience gab es unter anderem bei Red Bull Solo Q, dem offiziellen 1v1 League of Legends-Turnier in Kooperation mit Riot Games. In einem packenden Final-Duell konnte Louis Vaessen alias „GhettoHongky“ gegen Konstantin Kain alias „Anonymouss“ seine Skills unter Beweis stellen und sich den Titel als bester LoL Spieler Österreichs sichern. Damit nicht genug: Im Europafinale des globalen Red Bull Solo Q Turniers hat „GhettoHongky“ die Chance ins Weltfinale in New York einzuziehen. Louis Vaessen aus Linz zeigte sich begeistert: „Was für ein spannender Wettbewerb. Durch die Spiele auf der Stage, den Livestream und die Caster erlebt man hier auch als Amateur ein einzigartiges eSports-Event.“
Weitere Highlights auf der Bühne waren unter anderem der eurofunk Smash Cup, eine Cosplay Show und ein mit 6.500€ Preisgeld dotiertes Counter Strike Turnierformat, organisiert von der heimischen Organisation AlpenScene.
Das Rocket League Turnier konnte völlig überraschend das Wiener eSports-Team Austrian Force für sich entscheiden. Unter tosendem Beifall und den einpeitschenden Stimmen der beiden Moderatoren setzten sie sich in dem kurz als “Auto-Fußball” zu beschreibenden Spiel gegen die hochkarätige Konkurrenz aus Deutschland durch.
Abgerundet wurde die Bühnenaction unter anderem von der Yu-Gi-Oh! LEVEL UP Open und den Afterpartys. DJ Busy Fingaz und die Brass Band des Jägermeister: Hirschreviers brachten die Zuschauer zum Tanzen.
Was sich sonst online in Chats und Livestreams abzeichnet, wurde offline bei LEVEL UP deutlich: Gamer sind entgegen weitreichender Vorurteile alles andere als Individualisten, sondern am liebsten unter Gleichgesinnten.
Regionale und internationale Firmen haben die Messe als Möglichkeit wahrgenommen, um mit einer jungen, technikaffinen Zielgruppe in Kontakt zu treten. „Unsere Intention ist es, hier Lehrlinge zu finden, die nicht nur Gamer sind, sondern vielleicht auch zukünftige Programmierer für unsere Geräte sein können“, so Heimo Spindler vom W&H Dentalwerk Bürmoos.
Für einen gemeinnützigen Zweck installierte die Messe gemeinsam mit Letsplay4Charity einen Livestream des Programms, welcher auf der Streaming-Plattform Twitch umgesetzt wurde. Der Stream wurde von über 400.000 Zuschauern gesehen. Es wurden über 10.000 Euro an Spenden gesammelt. Diese kommen den gemeinnützigen Projekten Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V., der Wings for Life Stiftung und Gamers Health zu Gute.
Die Stimmen der Besucher und Aussteller unterstreichen die Relevanz der Veranstaltung in der Gaming Community. Man ist sich einig, dass LEVEL UP einen fixen Platz im österreichischen Eventkalender eingenommen hat und diesen auch im nächsten Jahr beanspruchen wird.
„Nachdem wir in diesem Jahr das Konzept gegenüber letztem Jahr noch einmal angepasst haben und die neuen Ideen sehr gut ankommen, planen wir für 2023 mit demselben Format“, so Hansjörg Wechselberger, Pressesprecher des Messezentrums Salzburg. „Unser Ziel ist es allerdings, an einigen Stellschrauben zu drehen und uns inhaltlich wie organisatorisch weiter zu verbessern, um den Besuchern ein noch besseres Erlebnis bieten zu können.“